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Zeitreise im Oberbergischen

Verantwortlicher Autor: Landschaftsverband Rheinland Köln, 13.10.2019, 15:10 Uhr
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Köln [ENA] Zeitreise im Oberbergischen. Archäologietour Oberberg lädt an fünf Stationen zu einer Reise in die Vergangenheit ein. Mit der Archäologietour Oberberg veranstaltet das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland zum dritten Mal eine Tour ins Rechtsrheinische – dieses Jahr mit Unterstützung durch das Kulturamt des Oberbergischen Kreises, den Naturpark Bergisches Land, die Biologische Station Oberberg und das Team

der Aggertalhöhle Ründeroth. Am Sonntag, 20. Oktober 2019, stehen von 10 bis 18 Uhr Fachleute aus Paläontologie und Archäologie an fünf Bodendenkmälern im Oberbergischen Kreis bereit, um Wissenswertes zu berichten und Führungen vor Ort anzubieten. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. „Die Archäologietour Oberberg illustriert anhand fünf sehenswerter Bodendenkmäler die reichhaltige Geschichte des Bergischen Landes“ so der Leiter des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege, Dr. Erich Claßen, „Besonders hervorzuheben ist die Ausgrabung an der beinahe vergessenen Burgruine Bellinghausen, die bereits 1929 erstmals erforscht wurde.

Da die Dokumentation und Funde der Altgrabung leider verschollen sind, erhoffen wir uns von den derzeitigen Maßnahmen neue Erkenntnisse zu Alter, Bauweise und den exakten Maßen des Gemäuers“. Für die Archäologietour Oberberg 2019 wurden folgende Stationen ausgewählt: - Engelskirchen / Much-Heckhaus: Nahe Much-Heckhaus baute man in der Grube „Silberkaule“ vom Mittelalter bis in die Neuzeit Blei ab. Neben Pingen und Schmelzplätzen ist auch eine große Bergknappensiedlung des 13. Jahrhunderts bekannt. Die frühe Bergbaugeschichte der Region wird an dieser Station thematisiert und durch Relikte im Gelände sichtbar. Für Kinder bietet die Biologische Station Oberberg ein naturkundliches Mitmachprogramm an.

- Engelskirchen-Ründeroth: Vor ca. 390 Mio. Jahren bildeten im frühen Mitteldevon die ersten Korallen-/Schwamm-Riffe massive und mächtige Kalksteinlager. Vor etlichen tausend Jahren, also viel später, bahnte sich Wasser seinen Weg durch den Berg und es entstanden Höhlen. In der Aggertalhöhle kann man unterirdisch einen alten Riffkörper bewundern, den hier nur vergleichsweise wenige Tropfsteine überdecken. Vor Ort wird über Höhlenbildung, Geologie und Fossilien informiert.

- Wiehl-Niederbellinghausen: Nach ersten Ausgrabungen 1929 findet erstmals wieder eine archäologische Untersuchung am Stammsitz derer zu Bellinghausen statt. Die ehemalige Wasserburg ist oberirdisch vollständig abgebrochen, im Boden sind aber noch Teile von Befestigung und Gebäuden erhalten. Funde weisen auf eine Entstehung im Mittelalter, Schriftquellen belegen die Burg jedoch erst im 16. Jahrhundert. Archäologinnen und Archäologen informieren am Ausgrabungsschnitt über die neuen Ergebnisse und erläutern die frisch freigelegten Fundamente.

- Nümbrecht-Marienberghausen: Im Mittelalter verband die sogenannte Brüderstraße die Städte Köln und Siegen. Geschützt im Wald haben sich bei Marienberghausen etliche Hohlwege als Überreste dieser Straße erhalten, die eine lange Nutzung als Route für Pilgerreisen, Handel oder den Transport von Bergbauerzeugnissen belegen. Die Themenbereiche Verkehr und Transport im Mittelalter und der frühen Neuzeit stehen an dieser Station im Mittelpunkt. - Lindlar-Scheel: Die Höhenburg Neuenberg ist mit hoch aufragenden Mauerresten auf einer Anhöhe tief im Wald ein idealtypischer Vertreter einer Burgruine. Die Befestigung des 12./13. Jahrhunderts war ursprünglich in Besitz der Grafen von Berg.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie von den schwedischen Truppen erobert und zerstört. Überreste zweier Rundtürme und eine bis zu 8 Meter hohe Mauer machen die ursprünglichen Dimensionen der Anlage erfahrbar. Die archäologischen Ziele sind zum Teil nur über einfache, unbefestigte Waldwege zu erreichen. Diese können nach bzw. bei Regen durchnässt und rutschig sein. Zum Teil weisen die Wege leichte Steigungen bzw. Gefälle auf. Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität sind einige Stationen unter Umständen nur eingeschränkt zugänglich.

Geschlossene, rutschfeste Schuhe sind für alle Besucherinnen und Besucher unbedingt erforderlich. Je nach angekündigter Witterung sollte warme und regenfeste Kleidung gewählt werden. Die Archäologietour Oberberg erhält eine finanzielle Unterstützung durch das Denkmalförderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen. Weitere Informationen: www.archaeologietour-bergischesland.lvr.de Auskünfte: Außenstelle Overath, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, Tel. 02 20 6 – 90 30 – 0.

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