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Languedoc Terroirs et Millesimes 2018 Corbières

Verantwortlicher Autor: Karl J. Pfaff Carcassonne, 05.10.2018, 11:54 Uhr
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Carcassonne [ENA] Die Organisation CIVL mit "Sud de France" hatte sich zum wiederholten Mal die UNESCO-Weltkultur-Erbestätte für die „Terroirs et Millésimes en Languedoc“ in den historischen Mauern der Cité von Carcassonne ausgesucht. Das grandiose Hotel und seine Remise bildeten eine ideale Kulisse zur mehrtägigen Verkostung der Weine aus allen Anbaugebieten des Languedoc-Roussillon.

Große Verdienste an der Qualitätsoffensive hat der CIVL, (Conseil Interprofessionnel des Vins du Languedoc et des IGP Sud de France), unter dessen flächenübergreifendem Schirm der Winzervereinigungen des Languedoc intensive qualitative Anstrengungen unternommen wurden, um die Weine der Region weltweit bekannter und populärer zu machen. Xavier de Volontat, der Präsident des CIVL betont die Chancen des Qualitätsausbaus. Eine dreistufige Pyramide zeigt den Winzern die Hierarchie auf, an der sie ihre Produkte orientieren sollen: Den Sockel bildet die sog.“ Appellation Languedoc“, darüber „Les Grands Vins“, Terroirweine aus dem Herzstück des Gebiets und „Les Crus“ als Gipfel.

Noch müssen Strukturierungen in den Einzellagen umgesetzt werden, aber die Winzer nehmen die Neugliederung als Herausforderung an. Zwar finden sich europaweit in den Regalen immer noch recht preisgünstige, schmackhafte IGP-Weine von regionaler Herkunft. Doch der Qualitätswettbewerb im höheren Segment verlangt von den Erzeugern hohe Investitionen, aber auch die Verbundenheit mit dem naturgegebenen regionalen Typizitäten und der Natur ab. Dies wird deutlich in der Vielfalt der Ausprägungen.

Die Verkostungen starteten mit der international präsenten und bekannten AOC Corbières. Sie erstreckt sich grob in einem Rechteck zwischen Narbonne und Carcassonne im Norden, parallel zum Mittelmeer bis auf die Höhe von Chateau Peyrepertuse. Die Jahresproduktion liegt bei 400 000 hl auf 10 000 ha Anbaufläche. Die Rebsorten sind Carignan, Syrah, Grenache, Mourvèdre, Cincault, Bouboulenc, Maccabeu, Marsanne, Roussane und Vermentino. Für einen AOC-Wein müssen mindestens zwei Rebsorten in der Assemblage zwischen 40 und 80% verschnitten werden.

Sehr beeindruckend ist der „Seeweg“ von der Cave Cooperative in Gruissan, vorbei an den Salinen hin zu Pierre Richards Weingut „Bel Eveque“. Römische Ausgrabungen eines antiken Hafens für Narbonne sind ebenso spannend wie die im Untergrund liegenden deutschen Befestigungsanlagen „Blockhaus“ aus den 30-er Jahren. (Ein Besuch ist während des Jour du Patrimoine im September möglich.) Hier sind die Weine maritim dominant, ihre Frische und Säurestruktur lassen im Weißweinbereich aufhorchen, auch der Rosé-Wein kommt in seiner trockenen, festen Art in gute Harmonie nicht nur mit den Meeresfrüchten.

Dessen Produktionsvolumen konnte innerhalb von sieben Jahren einen Zuwachs von 35 % verbuchen. (Er liegt bei 2,23 Millionen Hektolitern im letzten Jahr). 10 % der Rosés entfallen auf die qualitativ hochwertigen Herkunftsbezeichnungen (AOC Languedoc-Roussillon), 28 % gehören zu den IGP Sud de France & Côtes Catalanes. Die restlichen 62 % sind IGP Pays d‘Oc, sprich sie sind die Basisweine nach der Qualitäts-Pyramide.

Auf dem Weg ins Landesinnere über Durban ins Zentrum Boutenac gewinnen die Rotweine an Klasse. Kleine Einzellagen bringen vollmundige, im Eichenfass oder Barrique ausgebaute rebsortentypisch ausbalancierte Weine von außerordentlicher Finesse zutage. Die verschiedenen Terroirs und die unterschiedlichen Ausbauarten in BIO- oder traditioneller verantwortlicher Weise lassen für jeden Weingenuss den entsprechenden Essensbegleiter finden.

Unbedingt empfehlenswert ist die Route der „Sites der Katharer“ im Herzen des hohen Corbières. Über 130 km führt die Reise vorbei an 44 Domainen, Caves und den riesigen historischen Befestigungsanlagen wie Chateau de Queribus oder Chateau de Peyrepertuse. Im natürlichen Schutz der Gebirge gegen die klimatischen Überraschungen bieten die gastfreundlichen Winzer gerne Einblick in ihre mühevolle Arbeit in den steilen Weinbergslagen mit alten Rebstöcken, die gern das Alter von 60 und mehr Jahren aufweisen und entsprechende geringe, aber intensive Qualitäten bringen. Die Webseite www.20deCorbieres.com weist auf eine Fülle von touristischen Möglichkeiten hin, das Weingebiet mit all seinen kulturellen Schätzen zu erkunden.

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