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Gletscherfotografien im Photoinstitut Bonartes

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 30.09.2019, 12:30 Uhr
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Wien [ENA] Ein kleines, feines Photoinstitut hat sich in der Wiener Innenstadt etabliert, das sich die historische Fotografie zur wissenschaftlichen Aufgabe gemacht hat. Gegründet wurde das Photoinstitut Bonartes von der Österreichischen Geographischen Gesellschaft. Nach verschiedenen interessanten Ausstellungen wurde auch im September 2019 wieder eine der Öffentlichkeit präsentiert, die "Von Wunderbarer Klarheit" heißt.

Sie befasst sich mit Friedrich Simonys Gletscherfotografien von 1875 bis 1891. Für Liebhaber von frühen Fotografen und insbesondere von Stein-und Gletscher Formationen bietet die Ausstellung zwar nicht ein überwältigendes Farb-und Formerlebnis, sondern eher "die wunderbare Klarheit" einer wissenschaftlichen Betrachtungsweise auf die Gipfel des Dachsteins im Jahr 1847. Den überwältigenden Formenreichtum des Gebirges einzufangen und auf kleinen Fotografien erlebbar zu machen, war sicherlich damals eine große technische Herausforderung. Dadurch zählt Friedlich Simonys zu den Pionieren der Alpenforschung und der Geographie in Österreich. Als erster Professor für Geographie an der Universität Wien nutzte er die Fotografie im Lehrbetrieb.

Die Frage stellt sich natürlich, ob der wissenschaftliche Blick auch ein ästhetischer ist? Natürlich haben Berglandschaften in der Malerei schon lange großartige Darstellungen gefunden, sodass im Gegensatz der wissenschaftliche Reduktionismus einer kleinen, blassen Fotografie eine ganz besondere Spannung erzeugt, die sich in den grau und nüchtern gehaltenen Photoinstitut Bonartes zu einem eigenartigen, zwar stilvollen, aber irgendwie auch beklemmenden Erlebnis verdichtet. Nichtsdestotrotz ist die Ausstellung auch eine museale Hommage an ein Gelehrtenleben, das uns durch seine Fotografien in Erinnerung gerufen wird.

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